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Flucht und Migration in der Literatur | 2013-06-20T15:00:00+02:00 |
Zum "Welttag der Flüchtlinge", am kommenden Donnerstag, den 20. Juni 2013, veranstaltet das Diakonische Werk Celle in Kooperation mit dem AK Ausländer eine Open-Air-Lesung im Ostteil der Triftanlagen. Zwischen 15 und 16 Uhr werden Hubert Brieden und Mechthild Dortmund Texte zum Thema "Flucht und Migration in der Literatur" lesen. Mit dem Leben von Flüchtlingen und Migranten haben sich SchriftstellerInnen unterschiedlicher Zeiten auseinandergesetzt: mit der Situation im fremden Land, den bürokratischen Schikanen den Schwierigkeiten des tagtäglichen Überlebens, den Übergriffen der Polizei und dem überall spürbaren Rassismus. Das Motto gibt ein Zitat von John Steinbeck: "Sie hassen euch, weil sie Angst haben." Neben Steinbeck kommen in der Collage zu Wort Traven, Brecht, Seghers, Galeano, Mejides, Rodriguez und Boyle.
Den Welttag der Flüchtlinge (World Refugee Day) hatte die 55. UNO-Vollversammlung im Jahr 2001 in einer Sonderresolution ausgerufen hat. Er will auf die Situation und die Not von Flüchtlingen aufmerksam zu machen. Die UNO versteht unter dem Terminus "Flüchtling" eine Person, die "...aus begründeter Furcht vor Verfolgung wegen ihrer Rasse, Religion, Nationalität, Zugehörigkeit zu einer bestimmten sozialen Gruppe oder wegen ihrer politischen Überzeugung sich außerhalb des Landes befindet, dessen Staatsangehörigkeit sie besitzt, und den Schutz dieses Landes nicht in Anspruch nehmen kann..." (Genfer Flüchtlingskonvention von 1951). Nach Angaben des UNHCR sind im Jahr 2012 weltweit rund 43 Millionen Zwangsaussiedler registriert worden. 26 Millionen von ihnen wurden zum Umzug innerhalb ihres Landes genötigt. Gegenwärtig gibt es weltweit 15 bis 16 Millionen Flüchtlinge und eine knappe Million Zufluchtsuchende.
Dass die Situation von Flüchtlingen auch in Deutschland von vielen Restriktionen begleitet sind, wird aktuell in der Diskussion um das "Gutscheinsystem" deutlich. Während die allermeisten Landkreise und Städte in Niedersachsen die Leistungserteilung an Flüchtlinge mittlerweile von den diskriminiernden Auszahlung in Gutscheinen auf Bargeldzahlungen umgestellt haben, ist dieses Thema im Landkreis Celle noch Gegenstand von kontroversen Diskussionen. Das Diakonische Werk und der AK Ausländer wollen mit dieser Veranstaltung auch hier vor Ort einen Prozess der Veränderung anregen. Denn auch in der Flüchtlingsfrage hat für sie Artikel 1 des Grundgesetzes Vorrang, wonach die Würde des Menschen unantastbar ist.
Achtung! Die Veranstaltung findet NICHT im Bunten Haus statt!